Finanzierung der gesetzlichen Krankenversicherung (gKV) über Steuergelder?

- Entlastung des Gesamt-Faktors Arbeit: Im Rahmen einer Steuerfinanzierung würden nicht nur die unteren Lohngruppen, sondern der Faktor Arbeit im Ganzen erheblich entlastet, meint Schlegel weiter. Anschließend weist er darauf hin, dass die Beitragsbelastung bei der Bemessungsgrenze endet. In diesem Jahr sind dies 4.987,50 EUR. Demgegenüber wäre bei einer Steuerfinanzierung die gesamte wirtschaftliche Leistungsfähigkeit von Bürgern und Unternehmen der Maßstab.
- Neue Strukturen durch Privatisierung: Allerdings wären bei einer Umstellung neue Strukturen zu schaffen. So müssten viele Krankenkassen durch Konzentrationsprozesse zusammengeführt werden. Ebenso wenig könnten diese noch Körperschaften des öffentlichen Rechts bleiben, weil ein steuerfinanziertes System keine Mitglieder hat.
Schlegel: Ein großes Rad, an dem gedreht werden muss
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DGB: Bürgerversicherung als Alternative?
- Verlust von Mitbestimmungsrechten: Die Arbeitnehmer würden als Privatversicherte ihre Mitbestimmungsrechte über die Verwaltung und Leistungen der Kassen verlieren.
- Arbeitgeber aus ihrer Verantwortung genommen: Darüber hinaus würde die steuerfinanzierte Krankenversicherung Arbeitgeber aus der Verantwortung nehmen.
- Teurer Zivilrechtsweg im Streitfall: Zudem wären Streitigkeiten mit den Krankenkassen künftig auf dem teuren Zivilrechtsweg anzufechten – anstatt über die erheblich günstigere Sozialgerichtsbarkeit.
- Meldung der Hessischen/Niedersächsischen Allgemeine (HNA) vom 10.02.2023 und zahlreiche Presseberichte
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(ESV/bp)